Sodom und Gomorrha

Der Herr saß eines Morgens schon
recht traurig da auf seinem Thron.
Er schaut hinunter in die Gassen
auf dumme eitle Menschenmassen.
Die verdienten keinen Lohn,
nur dumme Witze, Spott und Hohn.
Anstatt am Sonntag zur Kirche zu geh’n
musste er sie in der Kneipe seh’n.
Da gab es Säufer, leichte Mädchen,
in dem so ach verruchten Städtchen.
Das konnt den lieben Gott verdrießen,
und so beschloss er’s zu vermiesen.
Drum war er eines Tages da
in Sodom und Gomorraha.
Er fand nur einen guten Sohn,
genannt ward er der Salomon.
Und als der Herr sah dessen Taten,
da hat er ihm gleich angeraten,
mit seiner Frau schnell auszuzieh’n,
mit seinen Kindern gleich zu flieh’n.

 

Er wollt ein Wetter schicken sofort,
an diesen schlechten sünd’gen Ort,
zu machen, ob nun arm, ob reich,
sie allesamt dem Boden gleich.
Er hat’s dem guten Mann gesagt
und gab ihm auch gleich zu bedacht,
dass keiner dürfe den Kopf rumdreh’n,
um dieses Schauspiel anzuseh’n.
Dem Salomon war’s klipp und klar,
wer’s tut, der wird zur Säule starr.
So verließ er schnell mit allen,
der Väter angestammte Hallen,
um sich aus dem Staub zu machen,
schon hörte er den Donner krachen.
Er nahm die Seinen bei der Hand
und floh hinaus auf’s offne Land.
Die Neugier seiner Frau war stark,
was der Herr so gar nicht mag.
Sie dreht sich um, sie will nicht geh’n,
der Herr, der hat’s genau geseh’n
und sein Zorn ist stark und wild,
sie erstarrt zum Säulenbild.