Der Weihnachtsbaum

Im Wald da stand ein Tannenbaum,
der träumte stets den gleichen Traum,
Bald ein Weihnachtsbaum sein
doch dafür war er viel zu klein.
So stand er manche Jahre da,
drauf harrend bis er größer war.
Und dann kam wieder die Weihnachtszeit,
der Schnee, der glänzte weit und breit,
da hat man einen Mann durch den Wald stapfen seh’n,
und der hat das kleine Bäumchen geseh’n.
Die Axt hat zwar scharf ihm ins Holz gespalten,
doch er hat sich tapfer gerade gehalten.
Dann stand er da, stolz in einem Zimmer
man schmückte ihn mit manchem Glimmer.
Mit Kerzen sah man ihn da steh’n
er konnte Augen leuchten seh’n.
Die Glöckchen klangen leise
in feierlicher Weise.

 

So stand er strahlend ungestört,
hat’s Märchen von dem Prinz gehört,
der auch gerad’ zur Winterszeit
hat seine schöne Braut gefreit.
Und als man die Lichter ausgemacht,
stand er noch da in aller Pracht,
ganz still dacht er noch an die Leut’,
hat sich auf morgen schon gefreut.
Er träumte dann in jener Nacht,
was man wohl morgen mit ihm macht.
Dann kam der neue Tag heran,
man nahm ihm ab den Glimmerkram
und hat ihn in den Hof gestellt
in rauhen Wind und eis’ger Kält’.
Da stand er an die Wand gelehnt
und hat sich in den Wald gesehnt.
Man warf ihn in das Feuer rein,
er knistert laut im hellen Schein.
Es wird ihm warm, wie von den Kerzen,
er denkt an frohe Kinderherzen.