Schwarze Buben

 

Es ging spazieren vor dem Tor

ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.

Er war in dieses Land gekommen,

zu Hause arger Not entronnen.

 

Da kam der Ludwig hergerannt

mit einem Schlagring an der Hand.

Der Kaspar kam mit schnellem Schritt

und brachte eine Kette mit.

Und auch der Wilhelm war nicht bange

mit seiner großen Eisenstange.

Die schrien und lachten alle drei,

als dort der Neger ging vorbei,

riefen, dass er ein Nigger sei.

 

Die Nigger seien alle faul,

jetzt bekäm er was aufs Maul.

Sie prügelten den armen Kerl,

gerbten ihm sehr arg das Fell.

Der lebt ja nur von unserm Geld,

für was ist der auch auf der Welt.

 

Da kam die Polizei herbei,

nahm mit der bösen Buben drei.

Die haben dann gleich klargemacht,

dass ohne Anwalt man nichts sagt.

 

Dem Polizist gefällt das nicht,

das sieht man wohl an dem Gesicht,

doch kann er leider gar nichts machen,

die Buben können hämisch lachen.

 

Er hat dann auch nichts mehr gemacht,

sperrt sie halt ein für eine Nacht.

Am nächsten Morgen schon recht bald,

da kommt sogleich der Staranwalt

und fragt, ob denn nicht bekannt,

mit wem die Buben sind verwandt.

 

Längst ist alles hingebogen,

Anzeige schon zurückgezogen.

Man soll nicht Schwierigkeiten machen,

Jungs machen oft mal dumme Sachen.

Und schließlich soll man ehrlich sein,

es war ja nur ein Negerlein.